Die Kairologie spricht von Kreativfeldern. Eigentlich ein schwieriges Kapitel. Wir kennen den Begriff des Feldes aus der Physik. Dort steht er für viele Anwendungen. Er wird auch vielfältig in analoger Weise in den Humanwissenschaften angewandt. Da ist von sozialen oder psychologischen Feldern die Rede. Menschen können so etwas wie ein Magnetfeld für andere bilden. Man wird in ihren Bann gezogen, kann ihnen „verfallen“.
Kreativfelder sind zu vergleichen mit Internetnetzwerken. Wir sind in unserer Aufmerksamkeit angezogen wie vom Internet. Das Internet besitzt keine Strahlung. Und doch können Menschen sich ihm kaum entziehen. Was zieht hier eigentlich? Der Wunsch nach dem Lebensoptimum. Er kann sich auf viele Güter verteilen und sich – wie ein Vogelschwarm – darauf niederlassen.
Wer ein Buch will, geht auf ein Bücherportal. Es spart konkrete Lebensenergie, sich seinen Bücherwunsch auf diese Weise zu erfüllen. Genauso ist es real entlastend, Beziehngen über Handy oder Internet zu pflegen. Man kann im Bett liegen bleiben, muss sich nicht anziehen, braucht kein Fahrzeug und wenn es Ärger gibt, kann man einfach ausschalten. All das spart Zeit, Nerven, Geld – eben Lebensenergie.
So lange ein Internet nur ein frommer Gedanke war, ließ sich das internet menschlichen Lebens nicht erkennen. Man reflektierte die psychischen, sozialen, historischen Prozesse, sprach vielleicht von Feldern und meinte das menschliche Pendant zu elektromagnetischen Feldern.
Erst das Wissen um die virtuellen Infowelten eröffnet uns auch das Wissen um die Kreativfelder und damit ein neues Menschenbild.
Der Mensch sehnt sich danach, immer online zu sein, immer in der Freiheit des In-Beziehung-seins. Wer den Zugang zu diesem inneren Internet und seinen Kreativfeldern verliert, verliert die Möglichkeit, an den existentiellen Events teilzunehmen. er verliert viel Lebenszeit auf der Suche nach den richtigen Kontakten, dem eigenen Sinn, der ihm gemäßen Lebensgestaltung.